Der edle Portwein
Der edle Portwein
Der Portwein sei eine „Erfindung“ der Engländer, sagt man. Dies ist zwar nicht ganz richtig, aber bei der Entstehung, der weltweiten Verbreitung und der internationalen Karriere waren die Briten mit dabei. Es ist auch nicht belegt, aber ziemlich wahrscheinlich, dass den kargen Böden dieser Gegend schon in vorchristlicher Zeit Weine abgerungen wurden. Auf jeden Fall haben sich vor rund 2000 Jahren schon die Römer mit dem Weinbau in dieser äußersten Ecke des europäischen Kontinents beschäftigt, obwohl diese nicht die idealen klimatischen Voraussetzungen bot.
Von Porto aus wurde schon sehr früh der hoch geschätzte Wein weithin verschifft. Der rege Handel mit Holland und England, führte schließlich dazu, dass aus Wein Portwein wurde. Aus Gründen der Haltbarkeit auf den Seereisen wurde der Wein spätestens seit dem 17. Jahrhundert mit hochprozentigem Alkohol versetzt und bekam so den Charakter einer Spezialität. Die Idee, den Wein noch während der Gärung aufzuspriten, kam 1678 von einem Engländer. Und England war somit indirekt für die Weltkarriere des Portweins verantwortlich sowie gleichzeitig der größte Abnehmer.
Portwein heute: Auch ein Klassiker geht mit der Zeit und so gab es inzwischen zahlreiche Neuerungen: Die Transportwege von den Weingärten zu den Kellereien änderten sich und die alten Segelschiffe wurden von Last- und Tankwägen abgelöst. Die technischen Verfahren der Weinbereitung wurden verbessert und verfeinert.
Das Anbaugebiet beginnt rund 100 km östlich von Porto und erstreckt sich entlang des Flusses über ein Gebiet, das fast an die spanische Grenze reicht – mehr als 100 Kilometer weit. Das klassifizierte Gebiet umfasst etwa 33.000 Hektar, die von rund 30.000 Traubenproduzenten bearbeitet werden. Die Weingärten liegen entlang des Flusses Douro und seinen Nebenflüssen auf steilen Schieferhängen. Im Gebiet gibt es über 80 Rebsorten, die für die Portweinherstellung empfohlen, erlaubt und toleriert werden.