Der Jahreskalender des Winzers Teil 2

Kronen Zeitung: Egon Mark • 22. Juni 2021

Der Jahreskalender des Winzers von Juli bis August

Wenn das Wetter passt, geht es ab Juli im Weingarten rasant weiter. Alles ist nun sehr lebendig und aktiv, die Rebstöcke und auch die Nützlinge sowie die Schädlinge. 

>Für die Bauern gilt der Juli allgemein als der „Heumonat“ und eine alte Winzerregel sagt dazu: „Juliglut macht Trauben gut“. Schädlingsbekämpfung und die Vorbeugung gegen den Pilzbefall im Weingarten ist jetzt besonders wichtig. Der Boden zwischen den Rebzeilen wird gelockert und bei Grünbewuchs auch gemulcht. Wenn der Behang zu groß ist und die Beeren etwa Schrotkorngröße erreicht haben, wird eine Traubenausdünnung durchgeführt um den Ertrag zu reduzieren und die Qualität zu verbessern.

Jahreskalender Winzer

>Der August gilt zwar als der „Erntemonat“, aber noch sind es erst wenige Sorten, die geerntet werden können. So zum Beispiel die weißen Trauben Bouvier, Müller-Thurgau und der Frühreife Veltliner. Aus diesen Reben werden Sturm und Jungweine gewonnen und dafür muss natürlich auch der Weinkeller bereit sein. Die Laubarbeit im Weingarten erfordert jetzt viel Arbeit - das „Wipfeln“ ist aktuell. Durch das maßvolle abstutzen von überhängenden Trieben am Rebstock wird der Stock besser belüftet, die Gefahr einer Pilzinfektion reduziert und die Früchte besonnt. 


>Als „Herbstmonat“ gilt der September. Die Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmaßnahmen sollten abgeschlossen sein, damit keine Rückstände in den Trauben zurückbleiben. Beobachtung der Reifung der Trauben und den Zeitpunkt für die Lese festlegen. Und es ist Lesebeginn für mehrere Traubensorten.

Jahreskalender Winzer

>Der Oktober ist der „Weinmonat“. Ein Großteil der Trauben wird geerntet. Abhängig von Sorte, Witterung, Verwendung und Reifezustand der Trauben. Vor dem Winter gibt es eventuell noch eine Bodenabdeckung mit organischem Material wie Stroh oder Rindenmulch. Die Weinbereitung verlangt jetzt besonders viel Arbeit und Aufmerksamkeit. 

>Wenn es nach dem Kalender auch noch nicht stimmt, gilt der November schon fast als „Wintermonat“. Die Trauben für die Prädikatsweine, wie Beerenauslesen, Trockenbeerenauslesen werden gelesen. Die Jungweine im Keller erfordern regelmäßige Kontrollen in den Fässern und Tanks. Verschiedene junge Weine kommen bereits auf den Markt. Und zu Martini – dem 11. November – wird der Jungwein traditionellerweise zu Wein. 

Jahreskalender Winzer

>Im „Christmonat“ Dezember konzentrieren sich die Hauptarbeiten des Winzers auf den Weinkeller. Der Verlauf der Gärung muss kontrolliert werden. Die Rotweine - und einige spezielle Weißweine - machen jetzt ihren biologischen Säureabbau, der viel Erfahrung verlangt. Sobald der Boden gefroren ist, kann der ganze Weingarten rasten. Zum Jahresende meint der Winzer: „Silvester muss sonnig und ruhig sein, sonst gibt’s im nächsten Jahr kein’ Wein“. Und das wäre sehr schade …



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